Schwülstige Worte und ein Reim
Ersticken die Ehrlichkeit im Keim
Bausteine blendender Poesie
Doch glanzlose Wahrheit erreichen sie nie
Es tut mir leid dass ich sagen muss
Mit dem elenden Reimen ist jetzt Schluss

Ich bin nicht einsam weil ich verlassen bin
Ich bin einsam weil ich mich selbst verlassen habe
Ich bin nicht traurig weil ich einsam bin
Ich bin traurig weil ich mir selbst zu lang im Wege stand
Ich möchte mich wiederfinden
Und doch möchte ich mich loslassen
Möchte nicht mehr Paradoxon sein
Möchte nicht mehr jeden Satz mit ich beginnen

Du fehlst mir – ist ein guter Satz denn er beginnt mit Dir!

Du fehlst mir nicht weil ich einsam bin
Denn ohne mich wär der Satz ohne Sinn
Du fehlst mir nicht weil ich Trauer trage
Doch ohne mich gäb´s auch keine Klage
Du fehlst mir weil ich vor Dir nicht kann spalten
All das was ich möchte zusammenhalten

Die ständige Angst mich selbst zu verlieren
In der harten Vergangenheit festzufrieren
Die wachsende Freude mich selbst zu erleben
Extrem dominant und Dir doch ergeben
Den fragilen Mut einfach etwas zu wagen
Meine peinlichen Fehler in die Welt rauszutragen
Die Kraft die ich hab auch für Dinge zu streiten
Die anderen nur große Sorgen bereiten
Und viel Phantasie, dessen bin ich bewusst
Birgt den ständigen Zwiespalt zwischen Lust und Frust

Du fehlst mir – weil all das zusammengehört
Und nur die Person die heraufbeschwört
Des Drachen 6 Köpfe
Und all seine Knöpfe
Kann lenken des Untiers seltsame Launen
Es leuchten einst scheue Augen voll Staunen
Und blicken zu Dir hinab und hinauf
Du fehlst mir – und so nimmt es seinen Lauf

Das Sätze mit ich nicht mehr so relevant
Und Sätze mit Du gehen nun Hand in Hand
Mit meiner Empfindungen Neubeginn
Über Angst, Phantasie, Freud und all diesen Sinn

Denn nur Du alleine weißt wer ich bin
So vergess ich am Ende nochmals jeden Reim
Du fehlst mir - und das ist gut so
Denn es ist neu
Und es ist anders
Und ich bin neu
Und ich bin anders
Und Du bist Du
Und hörtest mir zu

Mit all Deiner Schönheit, Weisheit und Tugend
In geistiger Reife und schelmischer Jugend
Du fehlst mir
Und dafür danke ich Dir



„Du“
Marc André Augat
11./12.10.2011