Aufgewacht in brennend Wüstensand
Tastet ängstlich suchend eine Hand
Fragmente flimmernder Erinnerung
Narren das verletzte Herz mit Spiegelung
Ein erschöpftes Blinzeln prägt wie ein Jahr
Schürt Sehnsucht die niemals so stark in Dir war
Die Angst lässt vom Sande den Körper verschlingen
Nichts kann die Dürre der Seele bezwingen
Die Lippen versteinert nach schmerzend Betrug
Blockieren die Leidenschaft die lang nicht mehr schlug
Gefühle verschlissen vom Sandsturm des Lebens
Die Suche nach Augen und Blicken vergebens

Aufgewacht in brennend Wüstensand
Erhebe mutig und zärtlich die Hand
Lass Erinnerung zu Erfahrung gedeihen
Dein Herz soll nun schlagen um Dir selbst zu verzeihen
Die Zeit, einst Dein Feind, wird sich nun wenden
Halt jeden der Tage stolz in den Händen
Bäum auf Deinen Körper von Sehnsucht gepeinigt
Du hast zu lang Deine Seele mit Zweifel gesteinigt
Lass sprödende Lippen von Küssen befreien
Sie stöhnen und flüstern und reden und schreien
Wenn Blicke sich treffen, Deine und meine
Spülen Tränen der Freude die Gefühle ins Reine

Erwache Du Wesen hier in dem Sand
Die Hitze entspringt einer offenen Hand
Ein zweiter Herzschlag ist Dir ganz nah
Der Blick durch das Chaos wird ruhiger und klar
Sieh Wasser dort strömen, die Macht der Gezeiten
Wird nährend und führend Deine Schritte geleiten
Wasch rein Deinen Körper von Narben und Schmerzen
Spür das Streben nach Glück tief drinnen im Herzen
Fühl das Beben der Lippen nach Küssen der Wahrheit
Nimm an Deinen Weg fern der Einsamkeit
Dem Lichte entgegen
Öffne die Augen



„erwache“
Marc André Augat
24.03.2006